Online Hilfe
Leserservice
Dienstag, 23. Juli
BT Aktuell
 Schlagzeilen
 Ausland
 Schweiz-BE
 Biel-Agglo
 Seeland
 Wirtschaft
 Sport
 Kultur
 Agenda
 Tourismus
 Letzte

Sporttabellen

Börse

Wetter

Links

Dossiers

Archiv

Events+Kino

Inserate

Wettbewerb

Service

Impressum



Designed by
Gassmann AG ©2000

Browserversionen 4.0+ sind Voraussetzung

Home

Ipsach: Extremsportler Jeannerat

«Einfach ist zu langweilig»

Der Ipsacher Extremsportler Patrick Jeannerat startet im August ins nächste Abenteuer. Mit drei Kollegen radelt er durch den Himalaya und bringt tibetischen Kindern Geld für eine Schule.

Natalia Godglück

«Sicher bin ich für manche ein Spinner.» Patrick Jeannerat nimmts gelassen. «Und ich weiss auch, dass keine Rega uns in einer halben Stunde retten wird. Aber es zieht mich einfach in den Himalaya.» Der ETH-Student aus Ipsach steht zu seiner Abenteuerlust. Sein Hunger nach Grenzerfahrungen kennt keine Grenzen. Im Pazifik ist Jeannerat auf einem Gummiboot über haushohe Wellen geritten (Camel-Trophy), in der arktischen Eiswüste hat er bei minus 50 Grad im Zelt übernachtet (Fulda-Trophy). «Auch Kolumbus war ein Abenteurer», meint er lachend.

Hauptsache nicht einfach
Diesmal will der 26-Jährige den Himalaya bezwingen und auf dem Bike von Kathmandu nach Tongren radeln. «Die Idee ist nicht von mir», gesteht er. Doch viel Überredungskünste brauchten die drei Drahtzieher aus St. Gallen nicht, um den Ipsacher für ihr Projekt zu begeistern. «Ich komme gern an meine physischen und psychischen Grenzen», begründet Jeannerat. Die Herausforderung sei aber nicht die Distanz von 3000 Kilometern, präzisiert er. «Es sind die Fünftausender, die ungeteerten ruppigen Strassen und vor allem das Wetter, das jederzeit umstürzen kann.» Weiter müssten sie mit starken Regengüssen, Schlamm und eingestürzten Brücken rechnen. «Je mehr Schwierigkeiten, desto spannender wirds», sagt Jeannerat, und seine Augen leuchten. Denn im August, wenn die vier in der Hauptstadt Nepals losradeln, ist Monsunzeit.

Entwicklungshilfe
Diesmal stehe aber nicht der «eigene Kick» im Vordergrund, hält Jeannerat fest. «Wir begeben uns auf eine humanitäre Mission.» Rund 25 000 Franken haben die vier Studenten bis jetzt an Spenden gesammelt. Das Geld ist für den Aufbau einer tibetischen Schule bestimmt. «Um eine Grundschule für 150 Schüler zu errichten, reichen bereits 20 000 Franken», sagt Jeannerat. Doch er weiss auch, dass die Spende «nur ein Tropfen auf den heissen Stein» ist. «So lange, bis andere Sportler unserem Beispiel folgen werden.»
Zwei Jahre haben die vier Studenten «Bikeventure 2002» vorbereitet. Nachdem sie ihre Route definiert und das Projekt auf über 20 Seiten erklärt hatten, machten sie sich auf die Suche nach Sponsoren. «Das war sehr aufwändig und schwierig», keucht Jeannerat rückblickend. Die Abenteurer hatten Erfolg. Als Hauptsponsor unterstützt sie eine Informatikfirma, weiter überzeugten sie eine grosse Schweizer Bank, ein Reisebüro, eine Bekleidungsfirma, eine Bierbrauerei und kleinere Firmen. Entwicklungshilfe als Mittel zum Zweck? «Adventure-Sport schliesst doch gute Taten nicht aus», entgegnet er. Ausserdem werde das Sponsoring ganz klar von den Spenden getrennt.
Der Traum vom Himalaya rückt näher, die Vorbereitungen werden konkreter: Impfen, packen, verabschieden. Dass die vier Extremsportler Tongren nach drei Monaten ziemlich gezeichnet erreichen werden, stört Jeannerat nicht. «Dass bringt uns saubere Schweizer den Tibetern doch nur ein Stückchen näher», meint er lachend. Und weiter fügt er hinzu: «Tibeter schlafen nämlich jede Nacht auf Lehm.»




Bikeventure 2002

God. Bikeventure 2002 ist ein Projekt von vier Studenten, das Ausdauersport, Naturerlebnis, ferne Kulturen und Entwicklungshilfe vereinen soll. Die 24- bis 26-jährigen Extremsportler wollen mit dem Mountainbike mehr als 3000 Kilometer zurücklegen. Anfang August starten sie ihre Biketour in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, und radeln durch den Himalaya, wobei sie mehrere Pässe überqueren, die höher als 5000 Meter sind. Ziel der Route ist die Stadt Tongren auf der tibetischen Hochebene. Dort werden die vier Studenten die in der Schweiz gesammelten Spendengelder zum Aufbau einer Grundschule, bis jetzt sind es 25 000 Franken, an einen tibetischen Mönch übergeben. Die chinesische Regierung hat zugesagt, die Spendensumme zu verdoppeln.

Spendenkonto: PC 90-26264-5, Bikeventure 2002, M. Jeker, Weingarten 22, 9242 Oberuzwil.



nach oben